Wenn Künstler/innen Hand an das Werk anderer legen…

Eine Reise durch die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts“ nannte Direktor Florian Steininger die Ausstellung „Remastered – Die Kunst der Aneignung“, die von Verena Gamper kuratiert und am 25. November 2017 unter großem Besucherandrang in der Kunsthalle Krems eröffnet wurde. Thema der Schau ist die künstlerische Aneignung fremder Kunstwerke. Die Gruppenausstellung, die bis 18. Februar 2018 läuft, zeigt mehr als 100 Werke von über 50 Künstler/innen, die auf unterschiedlichste Weise Hand an das Werk anderer Künstler/innen legten. Vertreten sind unter anderem Marcel Duchamp, Louise Lawler, Man Ray, Jonathan Monk, Lisl Ponger und Arnulf Rainer.

In der Ausstellung begegnet man Francisco de Goya, Claude Monet, Kazimir Malevich, Jackson Pollock, Andy Warhol, Jeff Koons und vielen anderen Ikonen der Kunst sozusagen „aus zweiter Hand“. Es handelt sich um Übermalungen, Nachahmungen, Zitate, Bezugnahmen und Neuinszenierungen von Werken dieser Künstler/innen. Neben historischen Positionen überwiegt das Zeitgenössische, wie Kuratorin Verena Gamper betonte: „Es war mir ein Anliegen, hauptsächlich zeitgenössische Positionen zu zeigen, weil die Geste des Aneignens, des Aufbauens des eigenen Werks auf dem Werk von anderen, nach wie vor eine vitale künstlerische Praxis ist.. In der Zentralen Halle ist der zweite Ausstellungsteil „Remasterd: Film“ von Gastkuratorin Naoko Kaltschmidt zu sehen, die zusätzlich einen Schwerpunkt auf das Thema Film legte. Neben Video-Arbeiten z.B. von Ming Wong oder Lydia Nsiah werden hier auch Fotografien von Constanze Ruhm oder Zeichnungen von Mathias Poledna, dem österreichischen Vertreter der Biennale Venedig 2013, präsentiert.

Neben dem Münchner Künstler Martin Wöhrl kamen zur Eröffnung auch viele der österreichischen Künstler/innen nach Krems: Anna Artaker, Martin Behr, Herbert Hinteregger, Matthias Klos, Klaus Mosettig, Lydia Nsiah, Lisl Ponger, Constanze Ruhm, Misha Stroj, Nadim Vardag und Christian Wallner. Julia Flunger-Schulz begrüßte erstmals als neue Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems die zahlreich erschienen Gäste der Eröffnung und verdeutlichte den Stellenwert der Kunsthalle Krems als internationales Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst: Die Kunsthalle Krems hat in ihrem 20-jährigen Bestehen und ihrem ambitionierten Programm unglaublich zur Positionierung der Stadt Krems als Kulturstadt, aber auch zur Positionierung des Landes Niederösterreich als Kulturregion beigetragen. Landesrätin Barbara Schwarz eröffnete schließlich die Ausstellung im Namen der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit folgendem Denkanstoß: „Was wir uns aus dieser Ausstellung mitnehmen können, ist das kritische Hinterfragen jeder Aneignung und was wir damit tun, wenn wir uns etwas aneignen – sei es im Sprachgebrauch, im Wiedersagen von Parolen oder im Aneignung von Gesten und anderen Dingen.“ Zum Ausklang der gelungenen Eröffnung legte DJ Patricio Andres Canete nach dem offiziellen Festakt und passend zum Thema „Remastered“ Cover-Songs auf.

 

Remastered

Fotos: © Kunsthalle Krems, Ludwig Schedl

Mein Besuch

0 Einträge Eintrag

Voraussichtliche Besuchszeit

Liste senden