Teresa Margolles. Von der Biennale di Venezia in die Kunsthalle Krems

Teresa Margolles ist eine von 79 internationalen Künstler/innen der Hauptausstellung der 58. Biennale di Venezia, die unter dem Titel May You Live in Interesting Times von 11.05. bis 24.11.2019 in Venedig zu sehen ist. Die Kunsthalle Krems und AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich widmen der international viel beachteten Künstlerin direkt im Anschluss an die Biennale von 24.11.2019 bis 23.02.2020 ihre erste museale Einzelausstellung in Österreich.

Teresa Margolles, geboren 1963 in Culiacán in Mexiko, lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt. Margolles war in renommierten Ausstellungen z. B. im Guggenheim Museum in New York (2005) oder in der Tate Modern in London (2012) vertreten und 2018 für den Hugo Boss Prize nominiert. Die Künstlerin kam 2008 im Rahmen des internationalen Austauschprogramms AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich erstmals nach Krems. 2013 war sie mit einer Performance und Installation zu Gast beim donaufestival. Bereits vor zehn Jahren gestaltete Margolles den mexikanischen Pavillon der Biennale. 2019 ist sie in der Hauptausstellung im Zentralen Pavillon in den Giardini und im Arsenale unter anderem mit der Arbeit Muro Ciudad Juárez (2010) vertreten. Dabei handelt es sich um eine abgetragene Betonmauer, in der die Einschusslöcher aus Straßenkämpfen im dort vorherrschenden Drogenkrieg sichtbar sind.

Der gewalttätige Tod ist das zentrale Thema ihrer Kunst. Teresa Margolles untersucht die Brutalität des mexikanischen Drogenkriegs, die ungerechte soziale Situation, den Genderhass. Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems fokussiert auf einen ganz aktuellen Aspekt ihres Werkes: die fast ausweglose Situation von Transgender-Prostituierten in Ciudad Juárez, der Stadt mit den meisten Gewalttaten in Mexiko. Kuratiert wird die Schau von Florian Steininger, künstlerischer Direktor der Kunsthalle Krems und von AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich, und Oscarito Sanchez, der seit vielen Jahren eng mit der Künstlerin zusammenarbeitet.

„2009 vertrat Teresa Margolles Mexiko auf der Biennale di Venezia, wofür ihr Kremser Aufenthalt im Rahmen von AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich in der künstlerischen Vorbereitung von großer Bedeutung war. Nun dreht sich das Blatt um. Unmittelbar nach Ende der heurigen Biennale richten wir in der Kunsthalle Krems die erste museale Solo-Show der international gefragten Künstlerin in Österreich aus“, freut sich Florian Steininger.

Die Kunsthalle Krems zeigt die Foto-Serie Pistas de Baile (2016) mit Transgender-Prostituierten, die auf den Überresten abgerissener Diskotheken und Nachtclubs posieren. Die Installation Karla, Hilario Reyes Gallegos (2016) beschäftigt sich mit dem brutalen Mord an Karla, einer wichtigen Informantin von Margolles. Die Arbeit La Gran América (2017) in der Zentralen Halle besteht aus hunderten Ziegelsteinen, die aus dem Schlamm des Rio Grande gebrannt sind. Sie ist ein Memorial für die vielen Migrant/innen, die während des Versuchs, illegal die Grenze zwischen Mexiko und den USA zu passieren, ums Leben kamen.

KUNSTMEILE KREMS UND BIENNALE DI VENEZIA

Auf der Kunstmeile Krems sind 2019 insgesamt drei Künstler/innen der Biennale di Venezia zu Gast. Parallel zur Schau von Teresa Margolles läuft in der Kunsthalle Krems von 24.11.2019 bis 23.02.2020 die Ausstellung Adrian Paci. Lost Communities. Der albanische Künstler war 1999 und 2005 Vertreter auf der Biennale. Die Landesgalerie Niederösterreich zeigt von 26.05. bis 29.09.2019 eine Einzelausstellung der österreichischen Biennale-Vertreterin Renate Bertlmann.

Teresa Margolles
24.11.2019–23.02.2020
Kunsthalle Krems

Adrian Paci
Lost Communities
24.11.2019–23.02.2020
Kunsthalle Krems

Renate Bertlmann
Hier ruht meine Zärtlichkeit
26.05.–29.09.2019
Landesgalerie Niederösterreich

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